E003 - Zentralisierte Cloud vs. dezentrale Speicherrevolution
Exponentielles Datenwachstum, steigende Cloud-Kosten und neue regulatorische Anforderungen stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Simon und Anna nehmen gemeinsam die Entwicklung von zentralen Cloud-Anbietern, die Vorteile und Herausforderungen dezentraler Speicherlösungen und die wachsende Bedeutung hybrider Strategien unter die Lupe.
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Chapter 1
Datenexplosion und Cloud-Wachstum
Simon
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von WeSendit Tech Talk! Ich bin Simon, und wie immer an meiner Seite: die wunderbare Anna. Heute geht’s mal nicht direkt um unser Produkt, sondern wir schauen auf den Markt – und was da gerade abgeht, ist echt verrückt.
Anna
Hi Simon, hallo an alle Zuhörer! Ja, das Thema heute ist spannend. Die Datenmengen weltweit explodieren ja förmlich. Bis 2030 sollen wir bei 300 Zettabyte landen – das ist so viel, ich kann’s mir offen gesagt kaum vorstellen. Und die Hälfte davon wird in der Cloud gespeichert sein. Dazu kommt, dass wir noch keine Ahnung haben, wie sich das mit der künstlichen Intelligenz entwickelt. Da werden ja Daten generiert, das können wir uns nicht ausmalen. Wahnsinn, oder?
Simon
Das sind unglaubliche Zahlen. Und weißt du, was ich noch krasser finde? Die Cloud-Ausgaben wachsen genauso rasant. 2022 waren’s schon 706 Milliarden Dollar, und bis 2025 sollen es 1,3 Billionen werden. Das ist fast das Doppelte in nur drei Jahren. Ich erinnere mich noch, wie Cloud-Dienste früher so ein bisschen belächelt wurden – „Ach, das ist doch nur was für Nerds, das setzt sich eh nicht durch.“ Und jetzt? Heute ist es einfach Standard, dass alles in die Cloud wandert. Und mittlerweile hinterfragen es auch die wenigsten - was ist denn mit dem Datenschutz?
Anna
Ich weiß noch, wie ich damals in der Uni die ersten Papers zu Cloud-Computing gelesen hab – da war das alles noch so experimentell. Heute ist es für Unternehmen fast schon selbstverständlich, ihre Daten in die Cloud zu packen. Aber, und das ist ja unser Thema heute, es gibt auch immer mehr Diskussionen, ob das wirklich so optimal ist, wie es scheint.
Simon
Nehmen wir das doch mal genauer unter die Lupe: Wer dominiert denn eigentlich diesen riesigen Markt?
Chapter 2
Die Macht der zentralen Cloud-Anbieter
Anna
Also, wenn wir uns die Marktanteile anschauen: AWS, Microsoft Azure und Google Cloud – die drei teilen sich über 70 Prozent des Marktes. AWS liegt mit etwa 35 Prozent vorne, auch wenn das leicht rückläufig ist. Azure holt auf und liegt bei 20 Prozent, und Google Cloud liegt so bei 10 bis 15 Prozent. Das ist schon eine ziemliche Konzentration, oder?
Simon
Absolut. Und das seit 2015, da haben die richtig Gas gegeben mit ihrer Infrastruktur. Ich meine, die Vorteile liegen auf der Hand: Skalierbarkeit, Innovationstempo, globale Verfügbarkeit – das ist schon beeindruckend. Aber ich frage mich manchmal: Ist diese Marktmacht eigentlich ein Innovationsmotor, oder wird’s irgendwann zum Risiko für Unternehmen? Zudem gibt es ja noch versteckte Player wie Cloudflare, die so ohne grosse Aufmerksamkeit mal 50% vom gesamten Internettraffic verwalten.
Anna
Das ist eine super Frage. Einerseits treiben die Großen natürlich Innovationen voran, weil sie die Ressourcen haben, ständig neue Features zu entwickeln. Andererseits – und das sehe ich auch oft in meinen Beratungen – entsteht eine ziemliche Abhängigkeit. Wenn über 70 Prozent der Cloud-Dienste von nur drei Unternehmen kontrolliert werden, dann ist das schon ein Klumpenrisiko. Was, wenn einer davon mal ausfällt oder die Preise plötzlich anzieht?
Simon
oder wenn sich die Spielregeln ändern. Ich meine, die Geschwindigkeit, mit der die Innovationen kommen, ist toll, aber die Abhängigkeit … da wird’s dann schon kritisch. Und das merken auch immer mehr Unternehmen.
Anna
Genau, und das führt uns direkt zu den Herausforderungen, die mit dieser Zentralisierung einhergehen.
Chapter 3
Kritik und Herausforderungen zentralisierter Cloud-Dienste
Simon
Da gibt’s echt einige Baustellen. Was ich immer wieder höre: Die Kosten sind total unvorhersehbar. Am Anfang denkt man, Cloud ist günstig, aber dann kommen diese ganzen versteckten Gebühren, Egress-Kosten, und plötzlich ist das Budget gesprengt. Ich glaub, 82 Prozent der Entscheider sagen, dass Cloud-Kostenmanagement ihre größte Herausforderung ist. Die Anbieter haben Tools dafür entwickelt, diese besser zu überblicken, aber mal ehrlich: Würdest du einen Dienst abschalten, wenn dieser im ersten Monat 5% mehr Kosten verursacht? im nächsten Monat wieder, und dann wieder. und ein paar Monate später sitzt man in der Kostenfalle.
Anna
Und dann das Thema Anbieterbindung – Vendor Lock-in. Ich hatte mal einen Kunden, der wollte eigentlich wechseln, aber die Migrationskosten und der Aufwand waren so hoch, dass sie’s am Ende gelassen haben. Die waren komplett auf die Tools und APIs eines Anbieters angewiesen. Das ist echt ein Problem, wenn man flexibel bleiben will.
Simon
Flexibilität ist wichtig, aber natürlich auch abhängig von der Komplexität. Dazu kommt dann noch die Kontrolle zu den Sicherheitslücken. Erinnert ihr euch an den Skandal mit dem Microsoft Exchange Key, der 2024 durch die Medien ging. Da wurde mal wieder klar, wie abhängig man von der Sicherheit der Anbieter ist. Und wenn dann noch regulatorische Unsicherheiten dazukommen – gerade in Europa mit DSGVO und so – dann wird’s richtig kompliziert.
Anna
Ja, das ist ein riesiges Thema. Viele Unternehmen wissen gar nicht mehr, wo ihre Daten eigentlich liegen, und ob sie wirklich alle Vorschriften einhalten. Das sorgt für Unsicherheit und erschwert die Planung. Und das ist auch ein Grund, warum immer mehr Unternehmen über Alternativen nachdenken.
Simon
und da kommen dann Multi-Cloud, Hybrid-Cloud und sogar Cloud-Repatriierung ins Spiel.
Chapter 4
Multi-Cloud, Hybrid-Cloud und Cloud-Repatriierung
Anna
ein bemerkenswerter Trend. 92 Prozent der Unternehmen nutzen mittlerweile Multi-Cloud-Strategien, also verschiedene Anbieter parallel. Und 56 Prozent setzen auf Hybrid-Cloud-Modelle, also eine Mischung aus öffentlicher Cloud, privater Cloud und eigenen Rechenzentren.
Simon
Cloud-Repatriierung ist der Weg von der Cloud zurück ins eigene Datacenter. Also auch Reverse Migration genannt. 86 Prozent der CIOs planen, zumindest einen Teil ihrer Workloads wieder zurück ins eigene Rechenzentrum zu holen. Also, es geht nicht mehr nur um „alles in die Cloud“, sondern um die richtige Mischung.
Anna
Die Gründe dafür sind vielfältig: Kostenkontrolle, mehr Kontrolle über die Daten, Compliance, Performance – das alles spielt eine Rolle. Ich finde, das zeigt, dass Unternehmen heute viel strategischer an das Thema herangehen. Es geht nicht mehr um „Cloud um jeden Preis“, sondern um die beste Lösung für die jeweilige Aufgabe.
Simon
Das öffnet natürlich auch die Tür für ganz neue Ansätze – wie zum Beispiel dezentrale Speicherlösungen, die aus dem Web3-Bereich kommen.
Chapter 5
Web3 und die Vision dezentraler Speicherlösungen
Anna
Web3 ist da das große Stichwort. Im Gegensatz zu den klassischen Cloud-Anbietern setzt Web3 auf Dezentralisierung, also die Verteilung der Daten auf viele unabhängige Knoten. Das bringt mehr Kontrolle, Interoperabilität und Transparenz für die Nutzer.
Simon
Es gibt mittlerweile einige spannende Plattformen, die das umsetzen – zum Beispiel WeSendit, Storj oder Filecoin. Was ich an unserer Lösung besonders cool finde: Wir schlagen die Brücke zwischen der vertrauten Web2-Welt und den neuen Möglichkeiten von Web3. Du kannst als Nutzer ganz einfach zwischen zentralen und dezentralen Speicheroptionen wählen, ohne dass du ein Blockchain-Experte sein musst. Web3-Lösungen sind heute noch sehr technisch und die Zugänglichkeit für Unternehmen ist begrenzt, und genau da setzen wir an: Wir eliminieren die Hürden und bieten unseren Kunden den bestmöglichen Einstieg in diese neue Technologie.
Anna
Viele Unternehmen und auch Privatnutzer haben ja noch Berührungsängste mit Web3, weil es eben so technisch wirkt. Aber wenn die Einstiegshürde niedrig ist, wie bei WeSendit, dann kann das wirklich die Massenadoption fördern. Und die Vorteile sind ja nicht von der Hand zu weisen.
Simon
Das bringt uns zu den konkreten Vorteilen, aber auch zu den Herausforderungen, die dezentrale Speicherlösungen mit sich bringen.
Chapter 6
Vorteile, Herausforderungen und Marktpotenzial dezentraler Speicher
Anna
Die Vorteile von dezentralem Speichern sind schon beeindruckend: Höhere Sicherheit durch integrierte Replizierung, echte Datenhoheit, potenziell niedrigere Kosten – das sind alles Punkte, die gerade für Unternehmen extrem wichtig sind. Durch die Verteilung der Daten auf viele Knoten gibt’s keine zentrale Schwachstelle mehr, und die Kontrolle bleibt beim Nutzer - die Blockchain bietet zudem Nachvollziehbarkeit und Fälschungssicherheit.
Simon
Ja, aber es gibt natürlich auch Herausforderungen. Die technische Komplexität ist höher, das Vertrauen der Unternehmen ist noch eher zurückhaltend, und es wird neue Sicherheitsrisiken geben. Web3-Unternehmen sind daher sehr gefordert, bereits in diesem frühen Stadium an alle möglichen Risiken zu denken und diese möglichst schon im Keim zu ersticken. Da das Vertrauen auf dem Markt erst jetzt zu wachsen beginnt, darf kein Zwischenfall stattfinden.
Anna
Ich sehe das genau gleich: Die Unternehmen, die sich die Mühe machen, profitieren am Ende von mehr Flexibilität und Sicherheit. Ich sehe dem Ganzen sehr positiv entgegen und denke, es wird der Moment kommen, an dem die Web3-Technologie zum Alltag gehört und es "Normal" ist.
Simon
Das denke ich auch. Wie es heute normal ist, in einer der 3 grossen Cloud's Daten zu lagern. Recherchen zeigen. Das Marktpotenzial ist riesig. Prognosen gehen davon aus, dass der Markt für dezentralen Cloud-Speicher bis 2030 auf über eine Milliarde Dollar wächst. Also, da tut sich richtig was.
Anna
Und das ist auch gut so, denn die Anforderungen an Datenschutz, Compliance und Nachhaltigkeit werden immer wichtiger. Und da können dezentrale Lösungen wirklich punkten.
Chapter 7
Hybride Zukunft: Flexibilität, Nachhaltigkeit und Empfehlungen
Simon
Lass uns mal einen Blick in die Zukunft werfen: Das gesamte Team bei WeSendit sagt ja immer, die Transformation wird langsam, aber sicher kommen. Dezentrale Speicherlösungen werden erst auf die Probe gestellt, aber dann immer mehr in die bestehenden Lösungen integriert.
Anna
Das sehe ich genauso. Hybride Speicherlösungen, die zentrale und dezentrale Ansätze kombinieren, bieten Unternehmen die nötige Flexibilität. Und was ich besonders spannend finde: Dezentrale Ansätze können auch nachhaltiger sein. Durch die Verwendung ungenutzten Speichers auf bereits bestehenden Systemen, verbrauchen dezentrale Lösungen weniger Energie als riesige zentrale Rechenzentren. Das ist ein echter Pluspunkt, gerade mit Blick auf den CO2-Fußabdruck.
Simon
Mein Tipp: Unternehmen sollten sich gut überlegen, wie sie hybride oder dezentrale Strategien einführen. Es braucht eine klare Analyse: Welche Daten sind kritisch, welche sollen auf welchen System gespeichert werden? Und man sollte die Anbieter genau prüfen – Stichwort Sicherheit, Datenhaltbarkeit, Anreizmodelle…
Anna
Und nicht zu vergessen: Die regulatorischen Anforderungen ändern sich ständig. Da muss man am Ball bleiben und sich regelmäßig weiterbilden. Aber ich glaube, wer jetzt schon anfängt, sich mit hybriden und dezentralen Modellen zu beschäftigen, ist für die Zukunft gut aufgestellt. Das Thema DSGVO-Konformität ist bei dezentralem Speicher noch in den Kinderschuhen. Während die meisten Datenschutzrichtlinien verpflichten, genau zu wissen wo die Daten liegen, spricht man in diesem Kontext von der gesamten Datei. Bei dezentralen Speichersystemen sind die Daten nie im Gesamten auf einem Speicher. Da herrscht also noch eine grosse Lücke in den Richtlinien.
Simon
Die Datenschützer werden sich bald genauer um dieses Thema kümmern müssen. Ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt. Und ich freue mich schon auf die nächsten Folgen, in denen wir sicher noch tiefer in einzelne Themen einsteigen werden.
Anna
Ich auch! Danke, Simon, für das tolle Gespräch – und danke an alle, die heute wieder dabei waren. Wir hören uns beim nächsten Mal!
Simon
Danke, Anna, und danke an euch alle fürs Zuhören. Lasst gerne einen Like da, wenn euch dieser Inhalt gefällt, und teilt diesen Podcast mit eurem Netzwerk. Bis bald und bleibt neugierig!
